Achtung Zeckenzeit: Was ist eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)?
Der Frühsommer ist da – und mit den warmen Temperaturen zieht es viele Menschen nach draußen in die Natur. Ob beim Wandern, Joggen, Gärtnern oder beim Picknick im Grünen: Die Zeckenzeit hat begonnen. Damit steigt auch das Risiko für eine Infektion mit dem FSME-Virus. Doch was genau ist eigentlich die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) – und wie kannst du dich effektiv davor schützen?
FSME – eine gefährliche Virusinfektion des Nervensystems
FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis – eine durch Zecken übertragene Virusinfektion, die zu entzündlichen Erkrankungen des Gehirns und der Hirnhäute führen kann. Das Virus gehört zur Familie der Flaviviren und wird in Europa hauptsächlich durch den Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus) übertragen.
Bereits wenige Minuten nach dem Stich einer infizierten Zecke kann das FSME-Virus in den menschlichen Körper gelangen – und dort gravierende neurologische Symptome auslösen.
FSME-Risikogebiete: Auch in Deutschland ein Thema
In Deutschland ist FSME keine Seltenheit. Die Ständige Impfkommission (STIKO) weist regelmäßig Risikogebiete aus, in denen eine Schutzimpfung dringend empfohlen wird. Dazu gehören weite Teile von:
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Bayern
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Baden-Württemberg
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Hessen
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Thüringen
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Sachsen
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Südost-Niedersachsen
Aber auch angrenzende Regionen und andere europäische Länder wie Österreich, Tschechien oder die Schweiz zählen zu den FSME-Hotspots.
Typische Symptome: Von grippeähnlich bis neurologisch
FSME verläuft in zwei Phasen – nicht jede Infektion führt automatisch zu einer schweren Erkrankung, aber das Risiko ist nicht zu unterschätzen:
Phase 1: Allgemeine Beschwerden
Nach einer Inkubationszeit von 7 bis 14 Tagen treten zunächst unspezifische Symptome auf:
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Fieber
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Kopf- und Gliederschmerzen
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Müdigkeit
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Übelkeit
Diese erste Phase ähnelt einem grippalen Infekt und klingt oft spontan wieder ab.
Phase 2: Beteiligung des Nervensystems
Bei einem Teil der Infizierten (ca. 10–30 %) folgt nach wenigen Tagen eine zweite Krankheitsphase mit Beteiligung des zentralen Nervensystems:
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Meningitis (Hirnhautentzündung)
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Enzephalitis (Gehirnentzündung)
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Myelitis (Rückenmarksentzündung)
Es kann zu starken Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Schwindel, Sehstörungen, Sprachstörungen und sogar zu Lähmungen kommen – in schweren Fällen sind bleibende Schäden oder Todesfälle möglich.
Diagnose: So wird FSME erkannt
Die Diagnose stützt sich auf:
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Klinische Symptome
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Laboruntersuchung des Blutes (Antikörpernachweis gegen FSME-Virus)
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Liquorpunktion zur Analyse des Nervenwassers
Ein frühzeitiger Arztbesuch bei Verdacht ist entscheidend.
Behandlung: Was tun bei FSME?
Gegen FSME gibt es keine ursächliche, antivirale Therapie. Die Behandlung ist rein symptomatisch:
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Schmerz- und Fiebersenkung
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Flüssigkeitsgabe
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Überwachung auf neurologische Komplikationen
Vorbeugung ist daher der beste Schutz.
Schutz durch Impfung: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt
Der effektivste Schutz vor FSME ist die Impfung. Die STIKO empfiehlt sie allen, die in FSME-Risikogebieten leben oder dort aktiv sind. Die Grundimmunisierung besteht aus drei Impfdosen; regelmäßige Auffrisch-Impfungen sind notwendig.
Jetzt im Frühsommer ist der ideale Zeitpunkt, um sich oder seine Familie zu schützen – denn die Hauptsaison der Zecken beginnt genau jetzt.
Weitere Tipps zur Zeckenvermeidung:
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Trage beim Aufenthalt im Grünen lange Kleidung
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Nutze Insektenschutzmittel
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Vermeide hohes Gras und Unterholz
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Kontrolliere nach dem Aufenthalt in der Natur deinen Körper und deine Kleidung auf Zecken
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Entferne Zecken rasch und sachgerecht (z. B. mit einer Zeckenkarte oder -zange)
Fazit: FSME ist vermeidbar
FSME ist eine ernst zu nehmende Virusinfektion mit teils schwerwiegenden neurologischen Folgen. Impfung und Zeckenschutz sind die wirksamsten Maßnahmen zur Vorbeugung – besonders jetzt im Frühsommer, wenn das Risiko am höchsten ist.
👉 Schütze dich und deine Familie – informiere dich über FSME und handle jetzt.
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