Wenn Wärme zum Problem wird – ein typisches Symptom bei Multipler Sklerose
Für viele Menschen ist ein warmer Sommertag ein Grund zur Freude. Für andere wird genau das zur echten Herausforderung – insbesondere für Menschen mit Multipler Sklerose (MS). Ein Phänomen, das in diesem Zusammenhang häufig auftritt, ist das sogenannte Uthoff-Phänomen.
Aber was genau steckt dahinter?
Das Uthoff-Phänomen einfach erklärt
Das Uthoff-Phänomen beschreibt eine vorübergehende Verschlechterung neurologischer Symptome bei Menschen mit MS infolge von erhöhter Körpertemperatur. Diese Temperatursteigerung kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden – zum Beispiel durch:
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körperliche Anstrengung
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heiße Bäder oder Duschen
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Fieber
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warme Außentemperaturen
Der deutsche Augenarzt Wilhelm Uhthoff beschrieb dieses Phänomen bereits im Jahr 1890, als er bemerkte, dass sich Sehstörungen bei MS-Patient:innen unter körperlicher Belastung oder Hitze verschlimmerten.
Was passiert im Körper?
Bei MS sind die Nervenfasern im zentralen Nervensystem durch Entzündungen und den Abbau der schützenden Myelinschicht geschädigt. Diese Myelinschicht dient normalerweise als Isolierung für die elektrische Signalweiterleitung.
Wenn die Körpertemperatur steigt, wird die Weiterleitung dieser elektrischen Impulse an den geschädigten Nerven weiter gestört – Symptome wie Müdigkeit, Sehstörungen, Koordinationsprobleme oder Schwäche können sich dadurch vorübergehend verstärken.
Wichtig zu wissen: Es handelt sich beim Uthoff-Phänomen nicht um einen neuen Schub! Die Symptome sind reversibel und bilden sich wieder zurück, sobald sich die Körpertemperatur normalisiert.
Was kann man dagegen tun?
Auch wenn das Uthoff-Phänomen nicht gefährlich ist, kann es belastend sein. Deshalb ist es hilfreich, strategisch damit umzugehen:
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Kühlung: Kühlwesten, kalte Getränke, Fußbäder oder Klimageräte können helfen, die Körpertemperatur zu senken.
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Tageszeiten nutzen: Anstrengende Tätigkeiten möglichst in die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlegen.
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Training mit Pausen: Bei körperlicher Aktivität auf regelmäßige Pausen achten und Überhitzung vermeiden.
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Wärmequellen meiden: Heiße Duschen oder Saunagänge möglichst vermeiden oder stark einschränken.
Leben mit MS – besser informiert, besser gewappnet
Das Uthoff-Phänomen ist nur eines von vielen Beispielen dafür, wie vielschichtig und individuell MS verlaufen kann. Um besser mit der Erkrankung leben zu lernen, ist Wissen ein entscheidender Schlüssel.
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Fazit:
Das Uthoff-Phänomen ist ein klassisches Beispiel dafür, wie äußere Faktoren den Alltag mit MS beeinflussen können. Wer die eigenen Symptome versteht, kann besser damit umgehen – und genau dabei möchten wir Sie unterstützen.
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