Diese Gewohnheiten zerstören dein psychisches Wohlbefinden
Unser psychisches Wohlbefinden ist kein Zufallsprodukt – es ist das Ergebnis täglicher Entscheidungen, Denkweisen und Gewohnheiten. Manche Verhaltensmuster schleichen sich unbemerkt in unseren Alltag ein und untergraben langsam aber stetig unsere mentale Gesundheit. In diesem Beitrag erfährst du, welche häufigen Gewohnheiten deinem seelischen Gleichgewicht schaden – und was du stattdessen tun kannst.
1. Unterdrückte Gefühle: Der stille Saboteur
Viele Menschen lernen früh, ihre Gefühle zu verdrängen – aus Angst vor Ablehnung, Schwäche oder Kontrollverlust. Doch was wir wegschieben, verschwindet nicht. Unterdrückte Emotionen stauen sich innerlich auf und können zu Angststörungen, Depressionen oder psychosomatischen Beschwerden führen.
Tipp: Gefühle sind Informationen. Lerne, sie wahrzunehmen, zu benennen und auszudrücken – z. B. in einem Emotionstagebuch oder durch achtsames Gespräch.
2. Ständiger Vergleich: Der Selbstwertkiller
Ob in sozialen Medien oder im Alltag – wir vergleichen uns ständig mit anderen. Meist mit deren „Höhepunkten“ und nicht mit ihrer Realität. Das kann unser Selbstwertgefühl massiv untergraben und zu Neid, Frustration oder Selbstzweifeln führen.
Tipp: Vergleiche dich nicht mit anderen, sondern mit dir selbst. Was hast du gelernt, geschafft oder gemeistert? Fortschritt ist persönlicher als du denkst.
3. Chronischer Schlafmangel: Gift für Gehirn und Psyche
Schlaf ist die wichtigste Regenerationsphase für dein Gehirn. Zu wenig oder schlechter Schlaf beeinträchtigt die Emotionsregulation, Konzentration, Gedächtnisleistung und psychische Stabilität. Auf Dauer kann Schlafmangel das Risiko für Depressionen, Burn-out oder Angststörungen deutlich erhöhen.
Tipp: Achte auf eine schlaffreundliche Abendroutine und regelmäßige Schlafenszeiten. Vermeide Bildschirmzeit und Koffein vor dem Einschlafen.
4. Übertriebene Selbstaufopferung: Ein Ja gegen dich selbst
Immer für andere da sein, nie Nein sagen können – das klingt nach Empathie, ist aber langfristig selbstschädigend. Wer sich ständig anpasst, verliert den Kontakt zu den eigenen Bedürfnissen und erschöpft emotional.
Tipp: „Nein“ ist ein vollständiger Satz. Lerne, Grenzen zu setzen und deine Energie zu schützen – für dich und andere.
5. Dauerhafte Erreichbarkeit: Der digitale Dauerstress
Push-Nachrichten, Mails, Chats – unser Gehirn kommt kaum noch zur Ruhe. Permanente Erreichbarkeit aktiviert das Stresssystem, reduziert die Konzentrationsfähigkeit und fördert innere Unruhe bis hin zum „digitalen Burn-out“.
Tipp: Plane bewusste Offline-Zeiten ein – z. B. 1 Stunde vor dem Schlafengehen. Der Flugmodus ist kein Luxus, sondern eine Form von mentaler Hygiene.
Fazit: Mentale Gesundheit ist Alltagssache
Dein psychisches Wohlbefinden ist nicht in Stein gemeißelt – es ist veränderbar. Und zwar durch bewusste Entscheidungen und kleine Veränderungen im Alltag. Nimm deine Emotionen ernst, gönn dir Pausen, schlafe ausreichend, und lerne, dich selbst zu priorisieren. Denn du bist die wichtigste Ressource in deinem Leben.
Quellenverzeichnis:
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Gross, J. J. (2015). Emotion regulation: Current status and future prospects. Psychological Inquiry, 26(1), 1–26.
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Twenge, J. M., & Campbell, W. K. (2018). The narcissism epidemic: Living in the age of entitlement. Atria Books.
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Walker, M. (2017). Why we sleep: Unlocking the power of sleep and dreams. Penguin Books.
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Neff, K. D. (2011). Self-compassion: The proven power of being kind to yourself. HarperCollins.
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Rosen, L. D., et al. (2013). Media and technology use predicts ill-being among children, preteens and teenagers independent of the negative health impacts of exercise and eating habits. Computers in Human Behavior, 29(3), 1246–1262.
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Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.bzga.de
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Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN): www.dgppn.de
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