Alzheimer-Durchbruch: Lecanemab jetzt in Deutschland zugelassen

Alzheimer-Durchbruch: Lecanemab kommt nach Deutschland

Ein neuer Hoffnungsschimmer für Millionen Betroffene:
Mit Lecanemab (Handelsname Leqembi) ist erstmals in Deutschland ein Medikament verfügbar, das den Verlauf der Alzheimer-Krankheit messbar verlangsamen kann. Nach Jahrzehnten ohne echte Fortschritte ist dies ein wichtiger Meilenstein in der Demenztherapie.


Warum Alzheimer so schwer zu behandeln ist

Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz. In Deutschland leben rund 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenz – die meisten davon mit Alzheimer.
Die Krankheit zerstört nach und nach Nervenzellen im Gehirn: Gedächtnis, Sprache und Orientierung gehen verloren. Für Angehörige bedeutet das oft jahrelange Pflege und enorme emotionale Belastung.
Bisherige Medikamente linderten höchstens Symptome, ohne den zugrunde liegenden Krankheitsprozess aufzuhalten.


Lecanemab: Was steckt hinter dem neuen Wirkstoff?

Lecanemab ist ein monoklonaler Antikörper, der gezielt Beta-Amyloid-Ablagerungen im Gehirn angreift. Diese Eiweiß-Plaques gelten als zentraler Auslöser der Erkrankung.
In einer großen Phase-III-Studie mit mehr als 1.700 Teilnehmern konnte Lecanemab den kognitiven Abbau um rund 27 Prozent über 18 Monate verlangsamen – verglichen mit einem Placebo.

Wichtige Punkte auf einen Blick

  • Therapieansatz: Bekämpft krankhafte Eiweißablagerungen im Gehirn

  • Wirksamkeit: Nachweislich langsamere Verschlechterung von Gedächtnis und Alltagsfähigkeiten

  • Anwendung: Regelmäßige Infusion unter ärztlicher Aufsicht

  • Nebenwirkungen: Möglich sind Hirnschwellungen oder kleine Blutungen (müssen ärztlich überwacht werden)


Zulassung in Deutschland: Ein Meilenstein

Nach der Zulassung in den USA hat nun auch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) grünes Licht gegeben. Damit kann Lecanemab in Deutschland verschrieben werden – zunächst vor allem an Patienten im frühen Stadium der Alzheimer-Erkrankung.
Fachärzte sprechen von einem „Paradigmenwechsel“ in der Demenztherapie: Zum ersten Mal steht ein Medikament bereit, das den Krankheitsprozess selbst beeinflusst.


Was bedeutet das für Patienten und Angehörige?

Lecanemab ist kein Heilmittel. Die Erkrankung schreitet weiter fort – nur langsamer. Dennoch kann die Therapie wertvolle Lebenszeit mit höherer Lebensqualität schenken.
Eine Behandlung sollte stets in spezialisierten Zentren erfolgen, um Nutzen und Risiken sorgfältig abzuwägen.


Ausblick: Forschung geht weiter

Lecanemab ist nur der Anfang. Weltweit laufen zahlreiche Studien, um Alzheimer noch besser zu verstehen und weitere Wirkstoffe zu entwickeln. Experten hoffen, dass künftige Therapien den Krankheitsprozess noch früher und effektiver bremsen – oder sogar verhindern können.


Fazit

Mit Lecanemab ist ein wichtiger Schritt gelungen: Zum ersten Mal seit Jahrzehnten gibt es eine zugelassene Therapie, die den Verlauf von Alzheimer nachweislich verlangsamen kann. Für Betroffene und ihre Familien ist das ein Lichtblick – und ein starkes Signal, dass sich die jahrelange Forschung auszahlt.


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