Was ist eine basiläre Migräne?
Migräne ist nicht gleich Migräne. Neben der klassischen Migräne mit oder ohne Aura gibt es seltenere Unterformen, die besondere Aufmerksamkeit verdienen. Eine davon ist die basiläre Migräne – auch bekannt als Migräne mit Hirnstamm-Aura. Doch was steckt hinter dieser speziellen Form der Migräne? Welche Symptome treten auf? Und wie lässt sie sich behandeln?
Die Besonderheiten der basilären Migräne
Die basiläre Migräne zählt zu den sogenannten Migräne-Formen mit Aura. Anders als bei der typischen Migräne mit Aura, bei der es oft zu Sehstörungen oder Kribbeln in Armen und Beinen kommt, betreffen die Symptome der basilären Migräne den Hirnstamm, also zentrale Bereiche des Gehirns, die grundlegende Körperfunktionen steuern.
Typische Symptome
Die Beschwerden treten meist vor der eigentlichen Kopfschmerzphase auf – also in der Auraphase – und können sehr beunruhigend wirken. Häufige Symptome sind:
Schwindel
Doppelsehen oder Sehstörungen beidseitig
Gleichgewichtsstörungen
Sprachstörungen (Dysarthrie)
Klingeln in den Ohren (Tinnitus)
Bewusstseinsstörungen oder sogar kurze Bewusstlosigkeit
Taubheitsgefühle oder Kribbeln in beiden Körperhälften
Im Anschluss an die Auraphase folgt in der Regel ein starker, überwiegend einseitiger Kopfschmerz, wie bei anderen Migräne-Formen auch.
Ursachen und Auslöser
Die genaue Ursache der basilären Migräne ist bislang nicht vollständig geklärt. Man geht davon aus, dass es zu einer vorübergehenden Funktionsstörung in den Hirnstamm-Regionen kommt, möglicherweise ausgelöst durch eine vorübergehende Durchblutungsstörung oder eine Fehlregulation der Nervenzellen.
Mögliche Auslöser sind:
Stress oder emotionale Belastung
Schlafmangel oder unregelmäßiger Schlafrhythmus
bestimmte Nahrungsmittel (z. B. Käse, Schokolade)
hormonelle Veränderungen (z. B. im Menstruationszyklus)
helles Flackerlicht oder visuelle Reize
Diagnose und Abgrenzung
Die Diagnose der basilären Migräne ist herausfordernd, da die Symptome leicht mit anderen ernsten Erkrankungen – wie einem Schlaganfall oder einer Epilepsie – verwechselt werden können. Daher sind eine gründliche neurologische Untersuchung und bildgebende Verfahren (z. B. MRT) oft notwendig, um andere Ursachen auszuschließen.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung erfolgt individuell und richtet sich sowohl auf die akute Attacke als auch auf die Vorbeugung. In der Akutphase können nicht-steroidale Schmerzmittel oder Triptane eingesetzt werden – letztere allerdings nur mit ärztlicher Rücksprache, da sie bei Hirnstamm-Auren mit Vorsicht zu verwenden sind.
Zur Prophylaxe können Medikamente wie Betablocker, Antiepileptika oder Kalziumantagonisten hilfreich sein. Ergänzend wirken sich Entspannungsverfahren, regelmäßiger Schlaf und Bewegung positiv aus.
Leben mit basilärer Migräne – Wissen hilft
Die Diagnose „basiläre Migräne“ kann zunächst beängstigend wirken – vor allem aufgrund der neurologischen Symptome. Umso wichtiger ist es, die eigenen Auslöser zu kennen, Warnzeichen richtig zu deuten und zu wissen, wie man im Alltag gut mit der Erkrankung umgeht.
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